Amiga E und Fließkommazahlen (Float)
Amiga E besitzt keinen eigenen Datentyp für Fließkommazahlen, wie man das von C gewöhnt ist. Fließkommazahlen sind eine Art „Hack“. Sie werden als 32-Bit-Werte mit einfacher Genauigkeit gespeichert, so dass sie auch in die Vorstellung passen, dass alle Variablen 4 Byte groß sind. Da E lose typisiert ist, musst du E durch Zuweisung mit Dezimalpunkt mitteilen, wenn du Floats verwendest. Auch bei der Zuweisung an ganzzahlige Variablen muss mittels eines Ausrufezeichens hinter der Variablen zunächst konvertiert werden – und das macht die Float-Ausdrücke manchmal sehr unübersichtlich.
Im Wesentlichen sind Fließkommazahlen unter E sehr umständlich und E weiß nicht wirklich, dass der Wert, den eine Variable enthält, eine Fließkommazahl sein könnte. Der Wert ist in 4 Bytes gehalten, so dass, wenn du einen Float mit einem anderen Float vergleichst, es auch für die Art, wie sie gespeichert sind funktioniert. Um einen Float-Wert per Write(), WriteF() oder StringF() ausgeben zu können, musst du Umwege gehen und zunächst die Variable mit der Funktion RealF() in einen String umwandeln:
Float per WriteF() ausgeben
Da WriteF() keinen Platzhalter zur Ausgabe von Floats besitzt, musst du eine Float-Wert halt eben als String ausgeben. Hier kommt die Funktion RealF() ins Spiel. Sie wandelt die mit einem Float-Wert initialisierte LONG-Variable um und weist sie einem String zu:
Syntax: RealF( e-string, Float-Wert, Anzahl_Nachkommastellen)
Die Anzahl der Nachkommastellen ist auf maximal 8 Stellen begrenzt. Längere Werte werden gerundet. Der e-string muss vor der Verwendung der Funktion deklariert werden.
Beispiel:
/* Fließkommazahlausgabe in Amiga E */ PROC main() DEF fzahl1:LONG, fzahl2:LONG, summe:LONG DEF output[20]:STRING -> e-String-Variable für die Ausgabe fzahl1:=47.11345 fzahl2:=42.81576 summe:=! fzahl1 + fzahl2 -> summe per ! zu Float umwandeln WriteF('fzahl1 = \t\s\n', RealF(output, fzahl1, 5)) WriteF('fzahl2 = \t\s\n', RealF(output, fzahl2, 5)) WriteF('summe = \t\s\n', RealF(output, summe, 5)) ENDPROC
Eine Besonderheit des Fließkommazahl-Handlings unter E muss bei der Verwendung von zur Ausgabe bestimmten Floats in Zuweisungen unbedingt beachtet werden: Da der Default-Datentyp einer Variablen grundsätzlich LONG ist und LONG nur durch die Initialisierung mit einer Fließkommazahl Kenntnis darüber erlangt, nun einen Float-Wert zu speichern, muss einer nicht initialisierte Variablen erst mitgeteilt werden, dass sie gleich einen Float-Wert erhalten wird. Dazu dient der Integer/Float-Umwandlungsoperator, welcher durch das Ausrufezeichen ! symbolisiert wird. Er funktioniert bidirektional und wandelt einen Variablenwert, je nach Kontext, Position und Ausgangswert, entweder in einen Float-, oder aber in einen LONG-Wert um.
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