Hier ist ein schon etwas älteres, längeres Video, welches ich mal für meinen privaten Gitarrenkurs für Einsteiger aufgenommen hatte. Es erklärt den Umgang mit einem Plektrum (aka „Pick“).
Ich bitte, die schlechte Tonqualität zu entschuldigen.
Hier ist ein schon etwas älteres, längeres Video, welches ich mal für meinen privaten Gitarrenkurs für Einsteiger aufgenommen hatte. Es erklärt den Umgang mit einem Plektrum (aka „Pick“).
Ich bitte, die schlechte Tonqualität zu entschuldigen.
Hier ist ein schon etwas älteres, kurzes Video, welches ich mal für meinen privaten Gitarrenkurs für Einsteiger aufgenommen hatte. Es erklärt die Haltung der Gitarre.
Ich bitte, die Tonqualität zu entschuldigen.
6:46 Uhr an einem regnerischen, saukalten Freitagmorgen. Ich brauch erst mal nen starken Kaffee und mein Bademantel braucht den weißen Riesen. Heute will ich endlich mit dem neuen Gitarrenbuch vom Rainer Brunn anfangen („Ragtimes and Marches“).
Den Rainer findet man hier: https://www.rainer-brunn.de/
BlueSky: https://bsky.app/profile/rainer-brunn-blues.bsky.social
Mastodon: https://mastodon.social/@RainerBrunn
YouTube: https://youtube.com/@rainerbrunn-countrybluespi5
Nachdem du erste Bekanntschaft mit dem Greifen von Einzelseiten und Akkorden gemacht hast, stellt sich dir vermutlich die Frage, wie du nun beides idealerweise spielen sollst? Nun, wie du sicher schon weißt – man kann die Gitarre entweder mit den Fingern spielen, oder ein Plektrum verwenden, um die Saiten anzuschlagen. Das Eine schließt das Andere aber nicht aus – und deshalb lernst du in diesem Tutorial beide Spieltechniken kennen.
Wir konzentrieren uns in der 2. Woche mehr auf die Spielhand, das Zupfen von Saiten (von nun an: Finger-Picking) und das Anschlagen der Saiten mit dem Plektrum (von nun an: Pick).
Beim klassischen Anschlag (vergl. hier) zupfst Du die Saiten mit deinem Daumen und dem Zeige-, Mittel- und Ringfinger deiner Spielhand an. Dabei sind die Finger, wenn nicht explizit anders angegeben, fest einzelnen Saiten zugeordnet:
Die Spielhand schwebt zwischen Steg und Schallloch. Die Bewegungen der Finger erfolgen aus dem jeweiligen Fingergrundgelenk heraus. Der Daumen macht dabei eine kreisende Abwärtsbewegung und kehrt danach in seine Ausgangsposition zurück. Alle anderen Finger bewegst du so, dass sie in einer leichten Aufwärtsbewegung von der Saite weg anschlagen. Achte beim Anzupfen einer Saite darauf, wirklich auch nur diese Eine zu treffen – und nicht etwa an der darüberliegenden Saite hängen zu bleiben.
Beim Folk-Anschlag spielst Du mit dem Daumen und fast immer nur mit dem Zeige- und dem Mittelfinger. Dem Daumen kommt bei dieser Spieltechnik eine erweiterte Rolle zu und die anderen Finger bedienen positionsabhängig unterschiedliche Saiten:
Wenn in der Tabulatur nichts Anderes angegeben ist, sind die Handhaltung und die Anschlagtechnik die Gleichen wie beim klassischen Anschlag.
Ein Plektrum (Pick) ist ein Plättchen aus Plastik oder Vinyl, mit dem die Saiten angeschlagen werden. Es gibt sie in den verschiedensten Formen und Stärken. Für den Anfang empfehle ich dir ein Mittelhartes in der Stärke 0,63 bis 0,73.
Bevor du loslegen kannst, musst du zu aller erst lernen, wie man ein Plektrum hält und spielt:
Wenn du möchtest, schau dir dazu gern ein Video an, welches ich vor einigen Jahren mal für Kursteilnehmer gemacht hatte – mit dem Plektrum geht es bei Minute 0:50 los.
Achte beim Üben einer Tabulatur immer darauf, ob und wie Fingersätze für die Greif- und für die Spielhand angegeben sind!
Wenn du dir noch nicht sicher mit dem Lesen von Tabulaturen bist, dann lies bitte nochmal im Teil 1 und Teil 2 des Tabulatur-Kapitels alles nach.
Vorübung zur Übung 6 – das klassische Finger-Picking
Greife den A-Moll Akkord und spiele das angegebene, zweitaktige Zupfmuster („Picking Pattern“) einige Male durch:
Es dauert am Anfang ein Weilchen, bis dir die Finger so gehorchen, wie sie sollen. Mach diese Übung in langsamem Tempo. Du wirst sehen, dass dein Spiel mit jeder Wiederholung besser wird.
Übung 6 – eine Finger-Picking Etüde mit klassischem Anschlag
Betrachten wir uns zunächst die Tabulatur einmal genauer:
Vergegenwärtige dir das eben Gesagte und beginne mit der Übung 6!
Vorübung zur Übung 7
Spiele das nun folgende dreitaktige Anschlagmuster einige Male mit dem Plektrum (Pick) durch. Achte dabei auf die angegebene Anschlagrichtung!
Übung 7 – ein Flatpicking-Abenteuer
Als Flatpicking bezeichnet man einerseits die Plektrum-Spieltechnik, andererseits aber auch ein mit dem Plektrum (Pick) gespieltes, mehr oder minder melodisches Stück – einen Song, aber auch ein mit dieser Spieltechnik vorgetragenes Gitarrensolo. Hier kommt eine kurze Melodie auf der Basis der C-Dur-Tonleiter:
Achte beim Üben genau auf die angegebene Anschlagrichtung, den Fingersatz und die Notenwerte! Spiele die Übung in langsamem Tempo und steigere es erst, wenn du sauber damit klarkommst.
Das war’s für diese Woche! Erstelle dir für die 2. Woche wieder einen Übungsplan und fixiere ihn schriftlich.
Registrierter Benutzer können einen fertig vorbereiteten Übungsplan für die 2. Woche auch zusammen mit den ausdruckbaren Tabulaturen der Übungen (PDF) kostenlos als Archiv herunterladen – Download: woche02.zip (in neuem Browser-Fenster)
Du findest diesen Artikel hilfreich? Dann freue ich mich über eine kleine finanzielle Anerkennung!
[Zurück zur Übersicht] | [vor] | [zurück]
Nachdem du nun Tabulaturen lesen kannst und weißt, wie man eine Gitarre hält, kommen wir zum nächsten wichtigen Aspekt: Dem richtigen Greifen der Saiten.
Hinweis: Diese Lektion ist für den Anfang sehr umfangreich und zeitaufwendig! Du wirst es wahrscheinlich schwer haben, gleich alles auf einmal umzusetzen, deshalb verteile die Inhalte gern auf zwei Tage. Lies dir am ersten Tag alles durch und mache nur die Übungen zum Greifen von einzelnen Saiten. Am zweiten Tag machst du dann die Übungen zu den Akkorden und am dritten Tag steigst du voll ein ins Übungsprogramm.
Bei diesem Kursteil dreht sich alles um die Greifhand. Unser Ziel ist es, alle einzelnen Saiten und Griffe möglichst bequem und mit wenig Kraftaufwand greifen zu können. Eine möglichst natürliche Haltung macht deine Finger dabei viel flexibler und verhindert unnötige Verkrampfungen. Man möchte ja nicht schon nach dem ersten Lied k.o. sein. Fangen wir am besten mit einer kleinen Vorübung an:
Die ausgewogene Andruckstärke ist beim Greifen von Saiten das A und O. Greifst du zu leicht, dann klingt der Ton nicht. Greifst du zu fest, dann fällt dir der Wechsel auf einen anderen Bund zu schwer. Du bezahlst das dann mit dem Verlust von Geschwindigkeit beim Spielen – und du bezahlst das mit Schmerzen in den Fingerspitzen und im Handgelenk. Grund genug, das Greifen von Anfang an richtig zu üben! Die Qualität eines gegriffenen Tons hängt maßgeblich von drei Faktoren ab:
Übung 1
Übung 2
Schon jetzt wirst du merken, dass besonders dein Ring- und dein kleiner Finger zunächst nicht so leicht mitmachen wollen. Das ist völlig normal – die meisten Menschen sind es nicht gewohnt, mit diesen Fingern Kraft auszuüben. Wir werden diesem Manko später mit geeigneten Übungen zu Leibe rücken.
Die Übungen 1 und 2 werden dich in den kommenden zwei Wochen bei deiner täglichen Übungsroutine begleiten! Übe sie immer als Erstes vor allen weiteren Übungen!
Übung 3
Wenn du die Übung 3 flüssig spielen willst, musst du beim Wechsel zwischen den einzelnen Positionen darauf achten, die Finger der Greifhand bei noch liegendem kleinen Finger zu spreizten, um mit dem Zeigefinger in die nächste Position zu gelangen. Das wird dir am Anfang nicht leicht fallen – versuche es trotzdem! Wir werden später noch weitere Übungen machen, um die Reichweite und Kraft deiner Finger zu verbessern.
Übung 3b
Die Lage des Daumens
Beim Spielen von Akkorden stößt man als Einsteiger mit der klassischen Daumen-Griffhaltung schnell an seine Grenzen. Deutlich entspannter geht es so: Der Daumen liegt bei den einfachen Akkord-Griffen in der ersten Lage in der Regel über dem zweiten Bund, etwa auf der eingezeichneten Höhe. Er ist bei den einfachen Akkorden fast immer genau gegenüber vom Mittelfinger. Praktisch bedeutet dies, dass dein Daumen in der ersten Zeit immer hinter dem zweiten Bund ist. Dadurch ist es bei Griffen, die über drei Bünde gehen, leichter, den ersten Finger im ersten Bund, den zweiten Finger im zweiten Bund und den dritten Finger in den dritten Bund zu bekommen. Liegt der Daumen zu weit in Richtung Kopf, dann kommt man mit dem Ringfinger und dem kleinen Finger nicht mehr so leicht in den 3. Bund. Ist man dagegen mit dem Daumen zu weit in Richtung Schallloch, dann rutscht der Zeigefinger vom ersten Bund gerne in den zweiten hinein.
Die linke Hand berührt das Griffbrett nur an zwei Punkten. Damit bleibt der Handteller beweglich. Die Hauptaufgabe des Daumens ist bei den einfachen Akkorden, die Hand am Herunterfallen zu hindern. Dieses mag im ersten Moment banal klingen, aber tatsächlich verwenden viele Einsteiger den Daumen wie eine Schraubzwinge, um einen Gegendruck zu den Fingern aufzubauen. Dieses klappt zwar, aber der Daumen ermüdet dann schnell. Die Hand verkrampft sich und alles macht keinen Spaß mehr.
Die Lösung? Der Druck auf die Saiten wird nicht mit dem Daumen erzeugt, sondern durch den Zug des Armes der Greifhand – fast so, als wolltest du eine Schublade von unten öffnen!
Der Gegendruck wird durch den Ellbogen der Spielhand erzeugt, indem dieser die Gitarren ein wenig an deinen Körper andrückt und damit das Griffbrett nach vorne wegschiebt. Die Greifhand braucht nur das Griffbrett wieder zurückzuziehen, um genügend Kraft für die Akkorde zu haben.
Wichtig zu wissen: Beim Greifen von Akkorden, bei denen die unteren Saiten frei schwingen sollen ist es enorm wichtig, diese Saiten nicht mit dem Fleisch der Handinnenfläche zu berühren (sonst sind sie stumm!). Achte also immer darauf, dass noch genügend Raum bleibt – etwa so viel, wie wenn du einen Bleistift längsseits am unteren Griffbrettrand halten würdest.
Genug der trockenen Materie – lass sie uns in die Praxis umsetzen! Wir wollen nun unsere ersten drei Akkorde kennenlernen: A-moll, E-moll und E-Dur. Du erinnerst dich noch, wie man ein Akkorddiagramm liest? Gut, fangen wir an…
A-Moll:
E-Moll:
Um ins E-Moll zu gelangen, hebst du einfach den Zeigefinger weg von der Saite und die verbleibenden zwei Finger im gleichen Bund um eine Saite nach oben. Überprüfe alles so, wie du es bereits beim A-Moll gemacht hast! Schaue dir dazu das Akkorddiagramm zum E-Moll nochmal genau an: Welche Saiten sind mit welchem Finger gegriffen? Welche Saiten werden leer, welche nicht gespielt?
Von nun an sollst du dir jeden neuen Akkord auf diese Art und Weise einprägen!
E-Dur:
Das ist einfach! Setze deinen Zeigefinger in den 1. Bund der G-Saite und überprüfe auch diesen Akkord so, wie du es mit den anderen beiden Akkorden gemacht hast.
Ist dir etwas aufgefallen? Genau! Die Haltung der Finger ist bei den Akkorden A-Moll und E-Dur die Gleiche – lediglich auf anderen Saiten.
Übung 4
Übung 5
Diesmal wollen wir den Akkord nicht sofort komplett greifen, sondern die entsprechenden Saiten der Reihe nach greifen!
Erstelle dir nun anhand der Angaben im Artikel einen Übungsplan für die 1. Woche. Fixiere ihn schriftlich, das hilft dir dabei, Übungsdisziplin zu halten, was dich wiederum schneller voran bringt.
Wenn du möchtest, kannst Du dir als registrierter Benutzer den fertig vorbereiteten Übungsplan für die 1. Woche auch zusammen mit den ausdruckbaren Tabulaturen der Übungen (PDF) kostenlos als Archiv herunterladen.
Herunterladen: woche01.zip (nur registrierte Benutzer, in neuem Browser-Fenster)
Fehler gehören zum Lernen dazu und aus Fehlern lernt man. Gerade am Anfang liegt beim Greifen ein Fehler oft darin, dass die Finger zwar genügend Druck ausüben, jedoch zu dicht oder zu weit weg vom Bund sind.
Wenn ein Finger zu weit weg vom Bundstäbchen ist, dann kann es gut sein, dass der Druck nicht ausreicht, um die Saite ganz auf den Bund herunterzudrücken. Die Saite liegt dann nicht richtig auf dem Bundstäbchen auf und schnarrt. Häufiger Grund für diesen Fehler: Der Daumen liegt zu weit in Richtung Steg und nicht mehr über dem zweiten Bund.
Die optimale Position ist kurz vor dem Bundstäbchen. Versuche also, die Finger im letzten Drittel des Bundes zu halten. Das wird dir nicht
immer gelingen, da du ja noch Platz für die anderen Finger brauchst (spätestens beim A-Dur-Akkord wirst du das merken…). Versuche trotzdem, so dicht wie möglich an die Bundstäbchen zu kommen. Der Ton muss dabei sauber klingen!
Natürlich darf man nicht zu dicht am Bundstäbchen sein, sonst drückt man aus Versehen die Saite schon auf das übernächste Bundstäbchen. Häufiger Grund für diesen Fehler: Der Daumen liegt nicht über dem zweiten, sondern eher im dritten Bund (siehe oben).
Auch wichtig: Saiten nicht abwürgen!
Setze die Finger deiner Greifhand, wo immer möglich und geboten, mit den Fingerspitzen bei leicht abgewinkeltem obersten Fingerglied auf. Ärgere dich aber nicht, wenn das nicht gleich alles auf Anhieb klappt. Bei den ersten Übungen darf es (wenn man keine wirklich groben Fehler macht) ruhig ein wenig daneben klingen, und da darf man am Anfang auch ruhig mal drüber hinweg hören. Erfahrungsgemäß verschwinden solche Fehler nach ein paar Stunden regelmäßigen Übens.
Zu guter Letzt: Unnötiges Abspreizen der Finger vermeiden
Versuchen, die Finger beim Akkordspiel immer so gut es geht gerade zu halten – halte die Finger beim Greifen möglichst geschlossen. Jedes unnötige Abspreizen der Finger führt nur zu Verkrampfungen, die sich vermeiden lassen. Du erreichst die meisten Positionen auf dem Griffbrett durch einfaches Strecken und Beugen der Finger.
Abschließend noch ein paar Worte zum Thema „Geduld und der eigene Perfektionsanspruch“: Selbstverständlich solltest du immer um die größtmögliche Perfektion bemüht sein – aber gerade beim Lernen muss man mit sich selbst auch mal Nachsicht haben können, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt. Es dauert eben seine Zeit, bis man ein Instrument beherrscht!
Du findest diesen Artikel hilfreich? Dann freue ich mich über eine kleine finanzielle Anerkennung!
[Zurück zur Übersicht] | [vor] | [zurück]
Die richtige Gitarrenhaltung hilft dir dabei, jene fundamentalen Kenntnisse einzuüben, die du brauchst, um angenehm, schnell und mit der richtigen Technik zu spielen. Gute Gitarristen nehmen sich die Zeit, Angewohnheiten einzustudieren, die ihr Gitarrenspiel auf lange Sicht besser machen. Egal ob du im Stehen oder im Sitzen spielst, du solltest als Erstes lernen, dein Instrument richtig zu halten.
Wie macht man das nun? Grundsätzlich unterscheiden wir die Haltung im Stehen und Haltungen im Sitzen. Wenn du erst beginnst zu lernen, ist es wichtig, im Sitzen zu üben. Dabei ist es (falls du nicht vorhaben solltest, klassische Gitarre zu studieren) egal, ob du die klassische Sitzhaltung oder die Folk-Variante verwendest. Übe zunächst beide Varianten ein und entscheide dich danach, welche du verwenden möchtest.
Die Couch oder der gemütliche Fernsehsessel sind kein guter Ort zum Üben, das führt nur zu einer schlechten Haltung und ungünstigen Angewohnheiten beim Spielen.
Du benötigst dafür einen geeigneten Stuhl und ein höhenverstellbares Fußbänkchen.
Die Gitarre wird bei der klassischen Haltung mit dem Oberschenkel auf Spielhandseite abgestützt. Die untere Einbuchtung im Korpus kommt auf dem Oberschenkel der Greifhandseite zu liegen. Der Hals zeigt dann zur Greifhandseite hin. Mittels der Fußbank wird das Bein der Greifhandseite um einige Zentimeter erhöht, damit eine bessere Sitzhaltung erreicht werden kann. Dabei zeigt der Hals der Gitarre etwa im Winkel von 45° nach oben.
Der Ellenbogen der Greifhandseite sollte entspannt und um etwa 90 Grad abgewinkelt sein. Der Unterarm der Anschlagshand sollte in der Nähe des Ellenbogens auf dem Zargenrand liegen. Die Greifhand sollte so positioniert werden, dass noch etwas Platz zwischen dem Hals und dem Handgelenk ist. Der Daumen sollte auf der Rückseite des Griffbretts etwa in der Mitte aufgesetzt werden.
Schau dir dazu gern dieses Video an, welches ich vor einigen Jahren mal für Kursteilnehmer gemacht habe!
Übung:
Bei der Folk-Haltung legst du die Gitarre auf den Oberschenkel der Spielhand auf. Um die Gitarre mehr in Richtung Körpermitte zu platzieren und höher halten zu können, schlägst du das spielhandseitige Knie über das der gegenüberliegenden Seite. Alternativ kannst du auch den Fuß auf der Spielhandseite auf die Fußspitze stellen. Der Gitarrenhals zeigt bei dieser Haltung nicht ganz so weit nach oben. Für die Haltung von Spiel- und Greifhand gilt das zuvor Gesagte.
Um im Stehen zu spielen, befestigst Du deine Gitarre an einem Gurt, den du dir so über Schulter und Rücken hängst, dass die Gitarre vor deinem Bauch zu liegen kommt, wie sie es bei der Folk-Haltung täte. Beim Spiel im Stehen hat die Gitarre weniger Stabilität, als bei den Sitzhaltungen und es erfordert Einiges an Übung, um sie bequem spielen zu können. Als Einsteiger bevorzuge sitzende Haltungen!
Du findest diesen Artikel hilfreich? Dann freue ich mich über eine kleine finanzielle Anerkennung!
[Zurück zur Übersicht] | [vor] | [zurück]
Während Noten für eine bestimmte Dauer in Relation zur Tempoangabe erklingen (vergleiche Erklärung im vorherigen Beitrag), herrscht bei Pausen für diesen Zeitraum Stille. Bitte beachte die Darstellung der Notenwerte im TAB-Teil der Partitur:
So kannst Du allein anhand des TAB-Teils einer Partitur schon ungefähr erkennen, um welchen Notenwert es sich handelt. Pausen werden im TAB-Teil nicht dargestellt.
Als Takt bezeichnet man in der Musik eine zeitliche Gruppierung der Noten eines Musikstückes (z. B. der erste Takt des Stücks, der letzte Takt). Ein Stück wird also durch die Takte gegliedert. Wenn alle oder die meisten Takte eines Stückes oder Abschnittes die gleiche Gruppierung oder Taktart haben, dann wird dies auch als Takt des Stückes oder Abschnittes bezeichnet (z. B. „dieses Stück steht im Dreivierteltakt“). In einer Partitur/Tabulatur findest du die Taktangabe am Anfang des Stückes. Ein Song kann aber auch seine Taktart im Verlauf ändern – dann wird dies ab dem Takt der Änderung notiert.
Der Takt (die Taktart) eines Stückes beschreibt in der Regel ein Muster gleicher Grundschläge und Zählzeiten, wodurch die grundlegende zeitliche Struktur des Stückes entsteht. Durch die wechselnden Notenwerte, die mit den Zählzeiten eines Taktes zusammenfallen oder aber von ihnen abweichen können, entstehen die Rhythmen des Stückes. Gefühlt wird der Takt in Musik europäischer Prägung durch regelmäßige Betonungen des Grundschlags, was auch als Puls bezeichnet wird.
Ein 4/4-Takt hat vier Schläge und somit zählt man bei der Ganzen Note ebenfalls vier Schläge. Die Halbe hat zwei, die Viertel einen, und die kleineren Notenwerte teilen sich einen Schlag.
Wenn du rhythmisch „eins-zwei-drei, eins-zwei-drei“ zählst, spürst du den Schwung des 3/4-Takts. Diese Taktart beruht auf einem betonten ersten Schlag, gefolgt von zwei leichteren Schlägen, die dieser Taktart ihren unverwechselbaren Schwung verleihen.
Im 6/8 Takt ist die Zähleinheit die Achtel (also hat die Viertelnote zwei Schläge!) und die Betonungen liegen auf Eins und Vier. Teilt man den 6/8-Takt durch Zwei, so ist man beim 3/4-Takt.
12/8-Takt – Wie der Name schon sagt, besteht ein 12/8 Takt aus 12 Achtelnoten. Die Achtel werden aber in 3er Gruppen zusammengefasst, die Betonung liegt auf dem ersten Schlag jeder dieser Gruppen (eigentlich ist jeder geshuffelte Rhythmus im 4/4 Takt auch ein 12/8 Takt. Mehr dazu beim Thema „Triolen“).
Die Betonung der Rhythmik der einzelnen Taktarten erkennst du in der Beispiel-Tabulatur zum Einen am Betonungszeichen („>“) und zum Anderen an den groß geschriebenen Zählzeiten.
Steht ein Punkt hinter einer Note, verlängert sich deren Wert um die eigene Hälfte. Aus einer Halben wird eine Halbe + Viertel, also eine Note, die drei Schläge dauert; aus einer Viertel wird durch den Punkt eine Note, die die Länge von drei Achteln hat. Eine doppelt punktierte Halbe zählt eine Halbe plus eine Viertel plus eine Achtel; es kommen also die Hälfte und die Hälfte der Hälfte dazu.
Ein Haltebogen (Ligatur) verbindet zwei Noten gleicher Tonhöhe, die dann als ein Ton gespielt werden. Man macht dies, um Notenlängen zu schreiben, die sonst nicht machbar wären, um Noten in einen neuen Takt hinüber zu halten oder um die Lesbarkeit zu verbessern.
Punktierungen erkennst Du in einer Tabulatur am Punkt (bzw. doppeltem Punkt) hinter einer Note, bzw. ihrem entsprechenden Tabulatursymbol. Bei Haltebögen wird in der Tabulatur, zusätzlich zur Ligatur im Noten-Teil, die gehaltene Note in Klammern auch im TAB-Teil angezeigt. Bei gehaltenen Noten wird der angebundene Teil nicht gespielt – er dient quasi als Zählzeit.
Die Zweierteilung (binäre Teilung) von Noten hast du bereits kennengelernt: Hierbei wird ein Notenwert immer weiter halbiert. Wenn in einem Takt an die Stelle einer Zweierteilung eine Dreierteilung tritt, bezeichnet man das Ergebnis als Triole. So führt die ternäre Unterteilung (Unterteilung in drei Teile) einer Halben Note zu einer Vierteltriole, oder einer Viertel zu einer Achteltriole. Ein einzelner Wert einer Achtel-, Viertel- bzw. Halbetriole entspricht somit einem Drittel einer Viertelnote, halben Note bzw. ganzen Note.
Triolen werden in Tabulaturen durch mit einer Klammer zusammengefasste Dreiergruppen von Noten angezeigt. Innerhalb der Klammer steht zur Verdeutlichung die Zahl Drei. Oberhalb der Tastatur kann eine Angabe zum Triolen-Feeling notiert sein. Diese gibt an, wie die Dreierteilung zu gewichten ist. Die gängigste Gewichtung ist die Achtelnoten-Triole, bei der der erste Ton einer Viertelnote, gefolgt von Achteln gewichtet wird.
Neben Triolen gibt es noch weitere Arten der Notenteilung, wie z. B. Quartolen (Vierergruppen), auf die hier nicht weiter eingegangen wird.
Hierbei handelt es sich um Spielanweisungen, dir dir zeigen in welche Richtung eine oder mehrere Saiten anzuschlagen sind. Der Abschlag wird durch ein nach unten offenes Viereck dargestellt, du schlägst hier die Saite von Oben nach Unten an. Der Aufschlag wird durch ein nach Oben offenes Dreieck angezeigt, du schlägst dabei die Saite von Unten nach Oben an. Diese beiden Anweisungen findest du oft in Tabulaturen, bei denen du mit einem Plektrum („Pick“) spielen sollst. Erfolgen Ab- und Aufschlag im kontinuierlichen Wechsel, so spricht man von Wechselschlag mit dem Plektrum.
Um eine besondere Betonung von Noten/Tönen zu erhalten, schlägt man eine Saite oder einen Akkord mehr oder minder stark an:
Diese beiden Spielanweisungen werden mit durchgängigen Pfeilen nach Oben oder Unten dargestellt und besagen, dass du mit dem Plektrum, Daumen oder sonstigen Fingern so in die angegebene Richtung über die Saiten gleiten sollst, dass die Töne, ähnlich einem Arpeggio, kurz nacheinander erklingen sollen. Du findest diese Anweisungen nur beim Spielen von Akkorden.
Höre dir das Beispiel dazu an:
Beim Arpeggio handelt es sich um einen musikalische Fachbegriff für einen Akkord, bei dem die einzelnen Töne nicht gleichzeitig einsetzen, sondern in kurzen Abständen nacheinander. Man spricht dann von einem arpeggierten oder
gebrochenen Akkord. Der Akkord kann als Abwärts- oder Aufwärts-Arpeggio gespielt werden. In Tabulaturen wird das mit wellenförmigen Pfeilen nach Oben oder Unten dargestellt. Beim Arpeggio erklingen die einzelnen Töne des Akkords bei gleichem Spieltempo gefühlt etwas länger, als beim Ab- oder Aufschlag mit Brush.
Höre dir auch das im Beispiel an und vergleiche!
Beim Hammer-On und Pull-Off handelt es sich um Spieltechniken, bei denen ein Ton durch schnelles, kräftiges Aufsetzen auf, bzw. Abziehen von einer Saite erzeugt wird. Dabei wird die Saite vorher angeschlagen und anschließend erfolgt eine der beiden Spieltechniken. In Tabulaturen werden sie durch einen Bogen mit einem „H“ (Hammer-On) oder „P“ (Pull-Off) dargestellt.
Beim Slide handelt es sich um eine Spieltechnik, bei der man durch das Verschieben eines oder mehrerer Finger von einem gegriffenen Bund aus in einen anderen Bund hinein einen neuen Ton erzeugt. Die gegriffene Saite wird während dieses Vorgangs weiter ans Griffbrett gedrückt. Man unterscheidet grob zwischen Slide-In (vom tiefen Ton in einen höheren Ton hinein) und Slide-Out (vom hohen Ton in einen tieferen Ton hinein), es gibt aber noch feinere Unterteilungen für diese Spieltechnik. In Tabulaturen erkennt man einen Slide an zwei mit einem aufsteigenden oder absteigenden Strich und einem verbindenden Bogen gekennzeichneten Noten, über denen das Kürzel „sl.“ notiert ist.
Beim Bending handelt es sich um eine Spieltechnik, bei der durch das Dehnen einer Saite ein neuer Ton entsteht. Man zieht dabei die weiterhin gedrückt gehaltene Saite vom Ausgangston in den neuen Zielton hinein. Es gibt verschiedene Arten von Bendings. Am gebräuchlichsten sind der Full Bend (Zielton ist um einen ganzen Ton höher), Half Bend (Zielton ist um einen halben Ton höher) und Bend-and-Release (Ton wird auf den Zielton gezogen und wieder zurück zum Ausgangston moduliert):
In Tabulaturen werden Bends mit einem gebogenen Pfeil, an dessen Spitze der Zielton notiert ist, dargestellt.
Beim Vibrato bewegt man den Finger auf einer gegriffenen Saite auf der Fingerspitze hin und her, um einen vibrierenden Ton zu erzeugen. Diese Spieltechnik wird vorwiegend beim Solospiel eingesetzt und erfordert eine gewisse Übung. In der Tabulatur wird ein Vibrato durch eine geschlängelte Linie über den Noten dargestellt, die vibrieren sollen.
Palm Muting ist eine Spieltechnik, bei der vorwiegend die E-, A-, und D-Saite durch leichtes Auflegen des Handballens der Spielhand so abgedämpft werden, dass sie nur kurz und perkussiv erklingen, wenn man sie anschlägt. Der Handballen bleibt während des Spiels liegen. Man verwendet diese Technik vorwiegend beim Akkordspiel (gezupft oder mit dem Plektrum), um einem Song ein abgehobenes rhythmisches Element zu geben. Palm Muting erfordert ein bisschen Übung. In der Tabulatur wird diese Spieltechnik durch das Kürzel „P.M.“ über den abzudämpfenden Noten dargestellt. Erfolgen mehrere Palm Mutes hintereinander, so wird „P.M.“ nur für den ersten Anschlag notiert und von Strichpunkten mit abschließendem senkrechten Strich dort, wo das Muting endet, gekennzeichnet:
Das war’s dann auch endlich mit den Erklärungen, wie man die im Tutorial verwendeten Tabulaturen liest. Gräme dich nicht, falls du nicht alles komplett verstanden haben solltest – wichtig ist erst mal nur, dass du einen Überblick über die Bestandteile einer Tabulatur hast und mit den verwendeten Symbolen etwas anzufangen weißt. Besondere Spieltechniken werden wir im Lauf des Tutorials dort, wo sie erforderlich werden, nochmals explizit behandeln und üben.
Du findest diesen Artikel hilfreich? Dann freue ich mich über eine kleine finanzielle Anerkennung!
Um Gitarre spielen zu lernen, brauchst du natürlich auch erst mal ein Instrument. Ich möchte dir ausdrücklich keine Kaufberatung anbieten – damit bist du bei einem niedergelassenen Musikalienfachhändler besser aufgehoben, denn dort kannst du verschiedene Modelle direkt in die Hand nehmen und dir ihre Vorzüge erklären lassen. Wenn du dir das allein nicht zutraust, dann bitte deinen Gitarrenlehrer oder einen erfahrenen Gitarristen aus deinem Bekanntenkreis, dich zum Musikfachgeschäft zu begleiten.
Gitarren gibt es in den verschiedensten Ausführungen und Preisklassen. Grundsätzlich unterscheidet man grob in akustische Gitarren mit Nylon- (klassische Gitarre) oder Stahlsaiten (Westerngitarre) und E-Gitarren. Die Wahl deiner Gitarre hängt davon ab, ob du bereits eine Vorstellung davon hast, für was du sie verwenden möchtest. Wenn du von vornherein weißt, dass du E-Gitarre spielen möchtest, dann ist die Sache ohnehin klar und es geht nur noch um das Modell und das benötigte Zubehör. Falls Du gern klassische Musik und Fingerpicking machen möchtest, ist’s auch klar – du wirst dich für eine Klassikgitarre entscheiden. Für Folk, Blues, Balladen, Plektrumspiel und Fingerpicking eignet sich allgemein eine Westerngitarre besser.
Falls du noch unentschlossen bist, würde ich dir immer zu einer Westerngitarre raten. Das alte Vorurteil, nach dem Stahlsaitengitarren mit ihrer kräftigeren Saitenspannung für einen Einsteiger unnötiger Quälkram sind, ist längst überholt. Inzwischen gibt es auch für Westerngitarren „weiche“ Saiten, die trotzdem gut klingen. Dein Musikalienhändler kann dir mehr dazu sagen.
Eine weitere Überlegung, die du anstellen solltest ist, ob deine neue Gitarre über ein eingebautes Tonabnehmersystem für Aufnahmen verfügen soll! Viele gehobene Einsteigermodelle werden bereits mit einem eingebauten System geliefert – am besten lässt du dich hierzu beraten.
Das A und O beim Gitarrenkauf ist Qualität. Das muss sich nicht unbedingt im Preis niederschlagen, sondern kommt auf die Verarbeitung des Instruments an. Eine gute akustische Gitarre hat folgende Merkmale:
Oft hat man ja irgendwo noch eine alte Klampfe rumstehen oder bekommt ein ungeliebtes Instrument von Freunden zur Verfügung gestellt. Das muss nicht unbedingt schlecht sein – aber prüfe in diesem Fall unbedingt die Qualitätsmerkmale und lasse das Instrument gegebenenfalls fachkundig instand setzen.
Meiner Erfahrung nach ist es gerade für Einsteiger enorm wichtig, auch beim ersten Instrument schon auf gute Qualität zu achten! Schlechte Instrumente erschweren dir Lernerfolge und vermiesen dir schnell die Lust am Üben.
Wenn es dir finanziell möglich ist, plane bummelig wenigstens 300 bis 500 € für den Kauf deiner neuen ersten Gitarre ein. Alternativ kannst du dich auch zu guten Gitarrenmodellen schlau machen und dir kostengünstig ein gebrauchtes Instrument anschaffen – was zählt, ist nur die Qualität.
Der grundsätzliche Aufbau einer akustischen Gitarre umfasst Korpus, Hals und Kopf.
Der Korpus setzt sich aus der Decke, den Zargen und dem Boden (nicht abgebildet) zusammen und ist maßgeblich an der Klangerzeugung beteiligt. Auf ihm sitzt der Steg, über den die Saiten geführt werden. Er überträgt die Schwingungen der Saiten auf die Decke, die wiederum den gesamten Korpus in Schwingung versetzt. Die Saiten werden mit herausnehmbaren Pins in ihren Löchern gehalten. Bei manchen Modellen ist auf der Decke ein Schlagbrett als Schutz vor Kratzern beim Plektrumspiel aufgeklebt.
Der Hals besteht aus mehreren durch Bundstäbchen getrennte Bünde und geht in den Kopf über. Dabei laufen die Saiten über den Sattel zu den Mechaniken und lassen sich mittels der zugehörigen Stimmwirbel stimmen.
Der zwischen dem Sattel und dem Schallloch liegende Anteil des Gitarrenhalses wird als Griffbrett bezeichnet.
Westerngitarren verfügen in aller Regel über einen im Hals eingelassenen Stahlstab, den Truss Rod (nicht abgebildet), mit dem sich die Halskrümmung korrigieren und damit die Saitenlage verändern lässt. Das macht man mit einem passenden Inbusschlüssel durch leichteste (!) Drehung der Stellschraube entweder im Korpus oder der Kopfplatte der Gitarre. Als Einsteiger lasse von solchen Arbeiten besser die Finger.
Die Gitarre wird in Standard-Stimmung (es gibt auch Andere!) von Links nach Rechts auf die folgenden Töne gestimmt:
Verwende zum Stimmen am Einfachsten ein Stimmgerät!
Du findest diesen Artikel hilfreich? Dann freue ich mich über eine kleine finanzielle Anerkennung!
Im Rahmen meines kostenlosen Tutorials „Grundkurs Gitarre“ möchte ich dir einige nützliche Tools für Musiker vorstellen, die dich beim Lernen unterstützen können.
Tabulatur-Editoren bieten dir nicht nur die Möglichkeit, eigene musikalische Ideen festzuhalten, sondern können dich auch aktiv beim Üben unterstützen! Alle besitzen ein eingebautes Metronom und bei vielen von ihnen ist ein Feature verbaut, welches dir das Abspielen deiner Übungen in frei definierbaren Geschwindigkeiten erlaubt. Das ist ungemein praktisch, weil du so neuen Stoff sehr langsam üben kannst. Sobald der Stoff dann „sitzt“, steigerst du dein Tempo bis zur Zielgeschwindigkeit.
Hinweis: Registrierten Benutzern meines Blogs steht das Kursmaterial in Form von Dateien für die gängigen Tabulatur-Editoren als Download zur Verfügung!
Guitar Pro ist vermutlich der Stern am Himmel der Tabulatur-Software. Guitar Pro kommt mit einer aufgeräumten, intuitiv zu bedienenden Benutzeroberfläche daher, ist dabei aber trotzdem sehr umfangreich und mächtig. Das kommerziell vertriebene Programm gibt es auch in einer kostenlosen Demo-Version für PC und Mac, die für das Laden des Unterrichtsmaterials zu unserem Grundkurs Gitarre ausreichend ist. Mit etwas Know-How lässt sich Guitar Pro mit Hilfe von WINE auch unter Linux installieren. Die Demo-Version lässt sich bei Bedarf durch den Kauf einer Lizenz zur Vollversion freischalten. Ich selbst verwende das Programm, um Unterlagen für meine Gitarren-Tutorials zu generieren – und natürlich zum Üben.
MuseScore ist eine kostenlose, ebenfalls sehr mächtige Alternative zu Guitar Pro und läuft unter Windows, Linux und OS X. Unter Windows gestaltet sich die Installation etwas hakelig und erfordert außerdem die (kostenlose) Registrierung beim Anbieter.
TuxGuitar ist ein quelloffenes, kostenloses Tabulatur-Programm für Linux und Windows. Es kann Dateien von Guitar Pro (bis Version 5), TablEdit und Power Tab laden und wiedergeben. Um TuxGuitar verwenden zu können, muss ein Java Runtime Environment (JRE) auf deinem Rechner installiert sein.
Es ist (nach den ersten Wochen) auch für Einsteiger keine schlechte Idee, sich selbst beim Üben und Spielen aufzunehmen und das Gespielte in Ruhe anzuhören. So kannst du Patzer im Nachgang leicht identifizieren und deinen Übungsplan entsprechend anpassen. Für deine Aufnahmen brauchst du nicht zwingend gleich ein komplettes Homerecording Studio mit allen Glöckchen und Flöten.
Für einfache Aufnahmen führt eigentlich kein Weg an Audacity vorbei. Das Programm ist mächtig, kostenlos und steht für Windows, Linux und Mac OS X zur Verfügung. Die Arbeit mit Audacity ist denkbar einfach:
DAW sind sind sehr komplexe, einarbeitungsintensive Programme und für einen Einsteiger eigentlich der Overkill. Wenn du gerade erst angefangen hast mit dem Musikmachen würde ich dir dazu raten wollen, deine Zeit lieber in das Üben deines Instrumentes zu investieren.
Sobald du etwas sattelfester geworden bist und den Wunsch hegst, deine Künste professionell aufbereitet der Welt zur Verfügung zu stellen, kommst Du allerdings um eine DAW nicht herum. Der Markt hält hierfür, je nach Budget, verschiedene Programme vor:
Mein persönlicher Favorit unter den DAW ist ganz klar das kommerziell vertriebene PreSonus Studio ONE. Das Programm lässt kaum Wünsche offen und ist für den Einsatz im professionellen Rahmen konzipiert. Leider stellt PreSonus keine Testversion mehr zur Verfügung.
Cakewalk ist ein kostenlos erhältliches digitales Tonstudio, mit dem man durchaus arbeiten kann. Das Programm wird leider nicht mehr weiterentwickelt, aber es besteht noch Support. Für einfache Projekte mit Gitarre, Bass und Vokals erfüllt Cakewalk durchaus auch semiprofessionelle Ansprüche. Für den Download und die Installation ist eine Registrierung beim Hersteller erforderlich.
Auch LUNA ist kostenlos und mit dem Leistungsumfang von Cakewalk vergleichbar, verfolgt beim Aufnehmen aber einen anderen Ansatz. LUNA lässt sich durch den Erwerb einer Lizenz zu einer noch leistungsfähigeren Pro-Version upgraden.
Ardour ist eine DAW für Linux und Windows. Für Windows-Benutzer ist sie kostenpflichtig ab 1 € erhältlich, Linux-Benutzer können Ardour meist direkt über den Paketmanager ihrer verwendeten Distribution installieren. Ardour ist sehr mächtig, zeichnet sich allerdings nicht durch eine leichte Konfiguration und intuitive Benutzbarkeit aus.
GarageBand ist ein intuitiv zu bedienendes Tonstudio für Mac OS X und iOS, läuft also (leider nur) auf Apple Rechnern. Apple stellt GarageBand für seine Betriebssysteme kostenlos zur Verfügung.
Bitte behalte im Hinterkopf, dass du für professionelle Aufnahmen mit einer der erwähnten DAW auch ein niedriglatentes Audio-Interface (interne oder USB-Soundkarte) brauchen wirst!
Die wohl wichtigste Hardware für Leute, die professionelle Aufnahmen erstellen und bearbeiten möchten, ist ein niedriglatentes Audio-Interface. Warum niedriglatent? Nun, die Signalkette bei Audioaufnahmen mit der Standard-Soundkarte am PC beherbergt einige Flaschenhälse, die zu einer verzögerten Wiedergabe führen. Das macht sich besonders dann bemerkbar, wenn man eine Audio-Spur einspielt, während gleichzeitig weitere Audio-Spuren wiedergegeben werden. Diese Verzögerungen liegen im Millisekundenbereich, führen aber trotzdem dazu, dass deine Aufnahme nicht mit den anderen Audio-Spuren synchron ist. Ein niedriglatentes Audio-Interface bringt eigene Signalprozessoren mit, die dem Rechner viel Arbeit abnehmen und so Verzögerungen auf ein nicht mehr hörbares Mindestmaß reduzieren.
Solche Audio-Interfaces gibt es wie Sand am Meer und in vielen Ausstattungsvarianten. Wichtig ist vor allem, dass ein solches Interface zu den Aufgaben passt, die du umsetzen möchtest! Wenn du z. B. Vocals oder dein Instrument mikrofoniert aufnehmen willst, dann sollte das Interface, neben dem standardmäßigen 6.3er Klinkensteckereingang über einen entsprechenden Mikrofon-Vorverstärker mit Phantomspeisung verfügen. Möchtest Du auch MIDI-fähige Geräte, wie z.B. ein Keyboard aufnehmen, dann sollte dein Interface natürlich auch MIDI-fähig sein. Weiter ist es auch noch wichtig, wie viele Instrumente du gleichzeitig anschließen möchtest. Für ein einzelnes Instrument genügt in der Regel ein kombinierter Klinken-/Mikrofoneingang. Wer für ein Projekt mehrere Instrumente oder eine ganze Band aufnehmen will und nicht immer umstecken und neu einpegeln möchte, der ist gut damit beraten, ein Interface mit mehreren Eingängen zu wählen. Schließlich sollte dein Interface auch noch über Ausgänge zum Abhören für den Anschluss von Nahfeld-Monitorboxen und einem Kopfhörer verfügen – das ist enorm wichtig beim Abmischen deiner Projekte.
Preislich beginnen gute Audio-Interfaces (Neuware) bei etwa 70 €, nach oben gibt es kaum Grenzen. Ein Vorteil beim Kauf von Neuware liegt, neben der Herstellergarantie, auch darin, dass oft die upgrade-fähige Sparversion einer Recording-Software und einige Plugins als Bundle beigelegt sind. Wenn du nicht unbedingt ein Bleeding-Edge-Modell haben willst, dann findest du viele gute Audio-Interfaces kostengünstig auch gebraucht auf den üblichen online-Handelsplattformen.
Ein gutes Mikrofon (oder mehrere!) ist in jedem Fall auch eine Überlegung zur Anschaffung wert – akustische Gitarrenaufnahmen klingen mikrofoniert meistens besser als Aufnahmen mit dem eingebauten Piezo-Tonabnehmer und wenn man Vocals aufnehmen möchte, dann kommt man um ein Gesangsmikrofon ohnehin nicht herum. Brauchbare Mikrofone für akustische Instrumente besitzen meist eine Nierencharakteristik und sind ab ca. 50 € zu haben.
Nahfeld-Monitorboxen und Kopfhörer werden sowohl für Aufnahmen, als auch zum Abmischen derselben benötigt. Wenn Du deine Gitarre mikrofoniert zu einem Backing-Track aufnimmst, dann rate ich dir zu einem geschlossenen Kopfhörersystem, um deine Gitarrenspur nicht mit anderen Schallquellen zu verunreinigen.
Ein Gitarrenverstärker ist zwar nicht unbedingt ein Must-Have für Akustik-Gitarristen und gleich garnicht für Einsteiger, aber mindestens doch ein Nice-To-Have. Der Markt bietet verschiedene gute Modelle für Akustik-Gitarren an. Einige davon lassen sich auch über Batterien betreiben und sind outdoor-tauglich, andere (wie z.B. der Positive Grid Spark 40 Amp) stellen gleichzeitig auch noch ein niedriglatentes Audio-Interface zur Verfügung.
Abschließend sei gesagt, dass ich hier weder umfassend beraten kann, noch irgendwelche Kaufempfehlungen aussprechen möchte. Die Qual der Wahl wird immer auch vom Geldbeutel und den persönlichen Bedürfnissen des Einzelnen bestimmt. Ich selbst arbeite mehr oder minder mit Budget-Lösungen und bin ganz zufrieden mit meinem Setup:
Du findest diesen Artikel hilfreich? Dann freue ich mich über eine kleine finanzielle Anerkennung!
Im ersten Teil des Tutorials klären wir, wie man Akkorddiagramme und Tabulaturen richtig liest. Das Tutorial arbeitet mit Gitarrentabulaturen und Akkorddiagrammen, um dir Lerninhalte bildhaft zu vermitteln.
In der Musik ist ein Akkorddiagramm (auch Griffbrettdiagramm oder Fingerdiagramm genannt) ein Diagramm, das die Griffweise eines Akkords auf Saiteninstrumenten mit Bünden anzeigt und eine schematische Ansicht des Griffbretts mit Markierungen für die Bünde zeigt, die beim Spielen des Akkords gedrückt werden sollten. Ein Beispiel:
Über dem Diagramm steht die Akkordbezeichnung
(hier: Am für A moll)
Der dicke, schwarze Balken kennzeichnet den Sattel der Gitarre
(= Bund 0). Oberhalb wird notiert, ob eine Saite leer angespielt (Zeichen: O) oder nicht angespielt (Zeichen: X) werden darf.
Die Balken des Gitters stellt die Kombination aus Bünden und Saiten dar, wobei horizontale Balken die Bünde und vertikale Balken die Saiten des Griffbretts symbolisieren.
Ein Akkorddiagramm muss nicht zwingend im 1. Bund beginnen! Wenn weiter zum Gitarrenkorpus hin gegriffen werden soll, dann steht auf der linken Seite des Diagramms eine Zahl, welche angibt ab welchem Bund das Diagramm gültig ist. Beispiel: Links ist eine „3“ notiert, alle gezeigten schwarzen Punkte (Griffmarken) sind ab dem 3. Bund zu greifen.
Die Saiten sind von links nach rechts so dargestellt, als ob du von oben auf die Gitarre schauen würdest: Tiefes E – A – D – G – B (H) – hohes E. Den in Deutschland gebräuchlichen Ton „H“ gibt es in der internationalen Notation nicht – er wird durch das „B“ repräsentiert. Ein Merksatz für die Gitarrensaiten in Standardstimmung ist: Ein Anfänger der Gitarre bringt Einsatz.
Exkurs: Die Bundstäbchen des Griffbretts unterteilen die Mensur in Halbtonschritte. Wenn man beispielsweise die E-Saite leer (ungegriffen) anschlägt, so hat man den Ton E. Greift man sie im 1. Bund, so erklingt der Ton F, im 2. Bund ein F# (Fis) und im 3. Bund erhält man den Ton G, usw. (vergleiche: Chromatische Tonleiter).
Die schwarzen Punkte auf den Saiten zeigen an, in welchem Bund eine Saite gegriffen werden soll und die Zahlen unterhalb des Gitters geben an, mit welchem Finger der Greifhand die jeweilige Saite zu greifen ist. Dabei sind die Finger der Greifhand wie folgt belegt:
T – Daumen
1 – Zeigefinger
2 – Mittelfinger
3 – Ringfinger
4 – kleiner Finger
Für unser Beispiel bedeutet das: Die tiefe E-Saite wird nicht angeschlagen (Zeichen: X), wohl aber die ungegriffenen Saiten A und das hohe E (Zeichen: O). Der Zeigefinger (1) greift die B-Saite im 1. Bund. Der Mittelfinger (2) greift die D-Saite im 2. Bund. der Ringfinger (3) greift die G-Saite im 2. Bund.
Eine weitere Möglichkeit, um Akkordbilder zu notieren besteht darin, das Griffbild einfach der Reihe nach aufzuschreiben. Für den Akkord A moll würde das so aussehen: X02210. Diese Art der Illustration findest du gelegentlich bei der Suche nach Songs im Internet.
Die Tabulatur oder Griffzeichenschrift ist in der Musik eine Art der Notation für Musikstücke. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurden Tabulaturen dazu erfunden, mehrere Stimmen polyphoner Vokalmusik für ein Instrument zusammenzuschreiben, zu tabulieren. Ihren Ursprung hat die Tabulatur-Schreibweise in den alten Lautenwerken des Mittelalters und der Renaissance. Tabulaturen für die Gitarre wurden in den späten 70er Jahren durch Musiker wie Peter Bursch oder Stefan Grossman sehr beliebt bei Lernenden, da sie im Gegensatz zur klassischen Notation vergleichsweise leicht und intuitiv zu lesen sind.
Dieses Tutorial verwendet eine erweiterte Gitarrentabulatur, die sich aus einer Kombination der populären Gitarrentabulatur und einem klassischen Notensystem zusammensetzt. Das bietet u.a. den Vorteil, die Dauer von Tönen und Pausen – und somit die Rhythmik eines Songs – genauer darstellen zu können:
Keine Furcht – das sieht komplizierter aus, als es ist. Betrachten wir uns zunächst nur den unteren Teil (TAB): Er besteht aus sechs Linien, auf denen teilweise Zahlen notiert sind. Diese Linien repräsentieren, von unten nach oben gelesen, die Saiten der Gitarre: E-A-D-G-B-E. Steht eine Zahl auf einer dieser „Saiten“, so gibt das Auskunft darüber in welchem Bund sie zu greifen und anzuspielen ist. Die „0“ steht dabei für das Anschlagen einer „leeren“ Saite (ungegriffen), eine „1“ repräsentiert den 1. Bund, eine „2“ den 2. Bund, usw.
Eine Akkordbezeichnung über der Tastatur korrespondiert mit dem jeweiligen dargestellten Akkorddiagramm im Kopfbereich des Stückes und gibt so gleich auch an, wie gegriffen werden soll – das zeigt sich dementsprechend wiederum bei den Zahlen innerhalb der Tabulatur.
Eine Tabulatur teilt sich in Takte ein – bei mehrtaktigen Tabulaturen verläuft für jeden weiteren Takt ein senkrechter Strich durch die Tabulatur. Über diesem Strich findet sich die Nummer des jeweiligen Taktes.
Die senkrechten Striche unterhalb von Zahlen auf der Tabulatur repräsentieren die Tondauer einer Note. Dazu gleich mehr.
Direkt über dem TAB-Bereich können weitere Zeichen für Spielanweisungen stehen. Im vorliegenden Fall haben wir im 1. Takt hier gleich über dem gegriffenen Akkord das Zeichen für einen Abschlag. Es gibt an, dass die markierten Saiten von oben nach unten anzuschlagen sind.
Der Notenbereich oberhalb des TAB-Bereichs beginnt mit dem sogenannten Violinschlüssel und einer Rhythmusangabe (hier: 4/4-Takt).
Ein Notensystem ist eine Gruppe von waagerechten, gleichabständigen und parallelen Linien, das in der westlichen Notation der Musik ein Raster für die Notation der Tonhöhe zur Verfügung stellt. Die Notenzeichen werden auf einer Linie oder in einem Linienzwischenraum platziert. Durch den Notenschlüssel wird jeder Linie und jedem Zwischenraum des Notensystems eine bestimmte Tonstufe zugeordnet. Außerhalb der Linien können Noten mittels Hilfslinien notiert werden. Die Notenlinie und auch die Zwischenräume werden von unten nach oben durchnummeriert. Die erste Linie ist also die unterste. Im vorliegenden Beispiel wurde der Violinschlüssel (auch: G-Schlüssel) verwendet. Er umkreist die zweite Notenlinie von Unten – auf dieser liegt nun der Ton G.
Vor den einzelnen Noten findest du gelegentlich Angaben, mit welchem Finger der Greifhand ein Bund gegriffen werden und/oder mit welchem Finger der Spielhand die jeweilige Saite angeschlagen werden soll. Dabei gilt für die Greifhand die bereits erwähnte Nomenklatur:
T – Daumen
1 – Zeigefinger
2 – Mittelfinger
3 – Ringfinger
4 – kleiner Finger
Für die Spielhand gilt:
p – Daumen (pulgar, Pollex)
i – Zeigefinger (indice, Index)
m – Mittelfinger (media, Medius)
a – Ringfinger (anular, Anularius)
c – kleiner Finger (minima, Minimus)
(Ich gehe im Kurs davon aus, dass du RechtshänderIn bist. Als LinksHänderIn sind Greif- und Spielhand natürlich seitenvertauscht zu betrachten)
Die Noten selbst geben die Tonhöhe und die Tondauer in Relation zum Spieltempo (notiert als Hinweis oberhalb des Notensystems) an. Das werden wir uns später noch genauer betrachten. Vorab sei schon mal gesagt, dass wir grundsätzlich mit den folgenden Notenwerten arbeiten werden:
Sowohl der Noten- als auch der TAB-Bereich können weitere Zeichen enthalten (später mehr dazu). In der vorliegenden Tabulatur haben wir beispielsweise wiederholende Klammern (Doppelstrich mit folgendem Doppelpunkt rechts oder links): Alles innerhalb dieser Klammern wird so oft wiederholt, wie es durch die Zahl über der schließenden Wiederholungsklammer angegeben ist. Ist dort keine Zahl notiert, so gilt die Klammerung für eine Wiederholung (zweimaliger Durchlauf).
Im nächsten Kapitel betrachten wir uns Noten, Pausen, verschiedene Taktarten und weitere Spielanweisungen innerhalb der Tabulatur.
Du findest diesen Artikel hilfreich? Dann freue ich mich über eine kleine finanzielle Anerkennung!